Die aktuellen Veränderungen in der Zins- und Geldpolitik sowie die konjunkturelle Schwäche gehen auch am Immobilienmarkt nicht spurlos vorbei. Simultan steigt der Bedarf nach Wohnraum weiter an, insbesondere in dicht besiedelten Ballungsräumen. Für unsere Kunden möchten wir die aktuelle Kaufpreisentwicklung einmal näher beleuchten.
Die Preisentwicklung am Immobilienmarkt in Freiburg im Breisgau ist seit einem Jahr rückläufig, mit rund 0,5 bis 1 % aber lediglich moderat. Damit steht die Region zugleich nicht allein da, in vielen Regionen ließen sich im dritten Jahresquartal gegenüber dem Jahresanfang fallende Preise beobachten – manchmal stärker, manchmal etwas schwächer. Wie unterschiedlich das Bild in der Bundesrepublik ist, zeigen zwei Beispiele: Statistischen Erhebungen nach sind Kaufpreise für Immobilien in Potsdam zwischen dem 1. und 3. Quartal des Jahres 2022 um 7,8 % gefallen, während sie in Konstanz um 2 % gestiegen sind (Quelle: tagesspiegel).
Ein weiteres Indiz liefert die Marktbreite speziell in Freiburg im Breisgau. Im dritten Quartal durfte laut einem großen Franchise-Unternehmen ein deutlicher Anstieg der Immobilienangebote für Bestandsobjekte festgestellt werden. Vergleicht man erneut das erste und dritte Quartal miteinander, gibt es aktuell fast doppelt so viele Angebote, es möchten also mehr Eigentümer ihre Immobilie verkaufen als noch am Jahresanfang. Auf 3-Jahressicht stellt das aktuelle Immobilienangebot sogar einen Rekord dar.
Diese Unsicherheiten zeigen auch Einschätzungen von Institutionellen. Die Deutsche Bank geht von einer "Verschnaufpause" am Immobilienmarkt aus, aber nicht dem Ende eines Zyklus. Das bedeutet, die Experten der Deutschen Bank sehen weiter eine attraktive Wertentwicklung, wenn auch vielleicht erst in wenigen Jahren. Währenddessen zeichnet eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein anderes Bild. Dort gehen die Forscher und Wirtschaftsexperten von in der Spitze bis zu 10 % fallenden Immobilienpreisen aus. Unterschiedliche Meinungen sind angesichts der konjunkturellen Unsicherheit aktuell also an der Tagesordnung.
Weltweit straffen die Notenbanken ihre Geldpolitik, sie heben also die Zinsen an. Dadurch sollen einerseits Wirtschaft und Inflation abgekühlt werden, beides geht Hand in Hand, andererseits wird durch höhere Leitzinsen die Kreditaufnahme für Kreditnehmer teurer – die Banken verlangen für gewährte Darlehen also höhere Zinsen, wodurch die Gesamtkosten für die Immobilienfinanzierung ansteigen. Das wiederum führt zu einer reduzierten Nachfrage, denn es ist nicht mehr so leicht und für manche Interessenten auch nicht mehr möglich, mit der höheren Zinsbelastung noch die gewünschte Immobilie zu finanzieren. Simultan haben sich in den vergangenen Jahren Mieten und Kaufpreise teilweise voneinander getrennt. Zwar stiegen beide an, die Kaufpreise aber deutlich stärker als die Mieten. Eine gekaufte Immobilie muss sich also über einen längeren Zeitraum amortisieren. Dem tritt entgegen, dass der Wohnraumbedarf sowie der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ungehemmt groß ist, weshalb die Kaufpreisentwicklung auch im kommenden Jahr spannend bleibt.
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